Rom [4-6] - Die Etsch
Der zweite Teil meiner Reise war schon sehr müde und träge aber der Po und die Beine haben sich an die Belastung gewöhnt und so lief es ganz gut.
Tag 4 - 82 km - Tag der Baustellen und Nacht im Zelt
Es ging zuerst noch von Klausen nach Bozen. Auf dem Weg traf ich den ersten anderen Fernradler, der auf dem Weg von Rom nach München war. Das kurze Gespräch war eine schöne Begegnung.
In Bozen angekommen traf die Eisack auf die Etsch. Ab dort wurde der Radweg vollständig zum Dammradweg. Nach einem schönen Picknick zum Mittagessen mit Sonnenschein ging es weiter Richtung Süden. Zwischen den ganzen Obstplantagen arbeiteten die Bauern und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es der Tag der Radwegsanierung war. Ich hatte an dem Tag 5 Baustellen.
Am Abend habe ich geplant zu Wild zu campen. Ich wollte kurz Trento bleiben aber immer noch weit genug weg von den Gassigeher und Ortschaften. Als die Sonne hinter den Bergen verschwand, sah ich meine Möglichkeit direkt unterhalb des Dammweges hinter ein paar Büschen auf einem Feld zu schlafen. Das Zelt war schnell aufgebaut und so lag ich bereits um 18 Uhr im Schlafsack.
Tag 5 - 107 km - der Gardasee
Die Nacht verlief ruhig bis auf, dass als ich mich laut im Schlafsack bewegte das Zelt plötzlich erleuchtet wurde. Vermutlich durch einen neugierigen Spaziergänger, der mich hörte. In der Früh dauerte es ca. 1 Stunde bis alles gepackt war.
Nach 20 km erreichte ich Trento und genoss eine heiße Schokolade und eine Croisannt in einer Bar zum Frühstück. Danach musste ich noch einkaufen gehen. Der Supermarkt hatte große Fenster um mein Fahrrad im Auge zu behalten und Studenten die spenden sammelten.
Zum Mittagessen hatte ich bereits 65 km und die Abzweigung kurz nach Roveretto zum Gardasee hinter mir. Für die ganzen Fahrradfahrer gibt es mehrere Bars direkt am Radweg was Pausen echt entspannt macht. Nach dem Essen war auch der Gegenwind zurück und je näher ich dem Talende gekommen bin wurde die Wolkendecke immer dichter und niedriger.
In Lazise erreichte ich den nebligen und kalten Gardasee. Die Nacht wollte ich eigentlich auf einem der großen Campingplätze verbringen aber die haben nur im Februar geschlossen. So wurde erneut eine Unterkunft aber dafür gab es eine gute Pizza zum Abendessen.
Tag 6 - 35 km - Heimweg
Der Morgen viel mir schwer. Erstens war das Wetter nicht toll. Man sah nicht mal mehr den Kirchturm oder den nächsten Hügel. Zweitens waren meine Klamotten nach meinem Waschversuch über Nacht nicht getrocknet und noch schön feucht und nass. Drittens hatte der Wetterbericht auch keine guten Neuigkeiten. Nach den heutigen 18 Grad sollte das Wetter ab morgen zu 5 Grad mit regen für die ganze nächste Woche werden. Damit hätte es in den Bergen vor Florenz geschneit und dafür war meine Ausrüstung nicht ausgelegt.
Nachdem ich den Entschluss gefasst habe nicht mehr weiter zu radeln packte ich zusammen und machte mich auf den Weg nach Verona. Nach schwieriger Ticketfindung ging es aber mit dem Zug direkt zurück nach München. War ein komisches Gefühl die Tagesetappen im Stundentakt rückwärts zu erleben aber auch mit schönen Erinnerungen verbunden. Im Dunklen stand ich dann wieder vor meiner Haustür.
Fazit - vorläufiges Ende
Auch wenn mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, habe ich vor die Tour zu Ende zu bringen (Wenn es etwas wärmer ist). Mit dem Zug nach Verona und dort weitermachen, wo ich aufgehört habe.
An sich war es eine schöne Tour, auch wenn die Strecke zum Teil sehr zäh war. Einmal die gesamten Alpen überquert zu haben ist aber trotzdem schon ein tolles Gefühl.
Im nächsten Blog erörtere ich wie es um meine geplante Panamericana Reise steht. Subscibe damit du sofort informiert wirst.