Reise Südost: Kroatien

Tag 9+10 - Pausentage
Während des Regens machte ich nicht viel. Ich ging beide Abende nur zum Abendessen in die kleine Altstadt von Rab. Ansonsten informierte ich mich über eine bessere Ernährung und meine weitere Route.

Tag 11 - Zadar - 108 km
Ich war froh, dass es endlich trocken weitergehen konnte. Früh wach ging es bei noch leichtem Nieselregen 11 km zur ersten Fähre. Da ich vor meinem Wecker wach war, versuchte ich noch eine Fähre früher zu erwischen und schaffte es als Letzter, eine Minute vor Abfahrt.
Auf dem Festland angekommen, ging es erstmal 4 Kilometer hinauf zur Küstenstraße. Nachdem ich als Letzter die Fähre verlassen hatte und der Langsamste war, hatte ich dafür keinen Verkehr. Nach 17 km erreichte ich dann die zweite Fähre. Dort konnte ich erneut frühstücken.
Aus den steinigen, grünen Hügeln des Festlandes ging es auf die Insel Pag, mit einer rauen Steinwüste. So stelle ich mir die Wüste im Iran vor. Kurz nach der Fähre ging es dann in den Supermarkt und weiter Richtung Stadt Pag. Komoot leitete mich nicht auf der Bundesstraße, sondern auf einer gesperrten Straße. Es wurde abenteuerlich, aber etwas Gravel machte auch Spaß.
Nach der Mittagspause im kleinen Ort Pag ging es teils weiter Offroad Richtung Festland. Kaum hatte ich die Insel Pag mit der Brücke verlassen, wurde es auf einmal wieder richtig grün. Nach 15 km in Zadar angekommen, machte ich einen Spaziergang durch die Altstadt, hörte mir die Wellenorgel an und aß eine Pizza und ein Eis. Auf dem Heimweg fing es dann wieder an zu nieseln.


Tag 12 - Šplenti - 91 km
Früh wach (ohne Wecker oder Sonne) war ich schnell auf der Straße zum Supermarkt. Dieses Mal aß ich mein Frühstück am Lidl und nicht beim Plodine-Supermarkt.
Gestärkt musste ich noch einen Stopp beim Decathlon einlegen. Mein Göffel (Gabel und Löffel in einem) ist kaputtgegangen und mein Zelt hat beim Trocknen ein Loch gefangen. Also kaufte ich Besteck und ein Repairkit.
Auf einer 4-spurigen Straße oder Radweg verließ ich dann Zadar. Irgendwann wurde der Verkehr weniger, aber immer noch anstrengend. Da traf ich dann auf den Eurovelo 8, welcher doch gut ausgeschildert ist in Kroatien. Ein kleines Stück folgte ich ihm, aber mit dem Regen der letzten Nacht war der Schotterweg mit großen Pfützen gepflastert. So ging es dann auf der Bundesstraße weiter.
Mit Rückenwind und Sonnenschein erreichte ich nach 70 km schon zum Mittagessen den kleinen Ort Tribunj. Die letzten 20 km wurden wieder verkehrslastiger durch Šibenik. Nach einem Eis ging es noch aus der Stadt raus zum Campingplatz. Dort reparierte ich mein Zelt und machte mir Nudeln Bolognese zum Abendessen. Trotz Rückenwind und weniger Höhenmeter ging für mich der doch anstregende Tag früh zu Ende.


Tag 13 - Split - 46 km
Mit einer windigen Nacht war ich unausgeschlafen zum Sonnenaufgang wach. Schnell noch ein Zimmer direkt in Split buchen und los konnte es gehen. Während der Buchung bin ich auf eine Fähre gestoßen, die mir die Einfahrt in die Stadt erspart. Die frühere Fähre würde ich nicht schaffen, aber mit 2 Stunden Puffer die letzte.
Ausgelassen noch am Supermarkt gefrühstückt, ging es danach gleich 5 Kilometer und 400 Meter bergauf. Dafür habe ich aber die Bundesstraße verlassen können. Ohne Wind bin ich ganz schön ins Schwitzen gekommen. Oben fuhr ich dann durch kleine Ortschaften. Diese haben nicht mal Bänke, und so machte ich meine nächste Pause auf der Friedhofsmauer.
Gestärkt hatte ich nur noch 15 km zum Hafen, aber der Eurovelo 8 hatte eine 4 km lange geschotterte Straße. Auf einmal zischte es, und in wenigen Sekunden war mein Hinterrad luftleer. Mit meinem Rennrad-ähnlichen Reifen war es schwer, den Schlauch herauszubekommen.
Mit einem selbstklebenden Flicken probierte ich es, aber dieser hielt nicht. Gott sei Dank hatte ich einen Ersatzschlauch dabei, der die Luft hielt. Der alte ist einfach aufgerissen, ohne dass etwas vom Mantel durchgestochen ist. Im Nachhinein erfuhr ich, dass so ein Loch "Snakebite" heißt und von scharfen Kanten und schmalen Reifen kommt.
Probleme hatte ich, den Mantel wieder drauf zu bekommen. Mein Heber ging fast kaputt, aber Gott sei Dank kam ein französisches Paar vorbei auf dem Weg nach Griechenland, und die konnten mir helfen. Vielen Dank.
Da das Ganze über eine Stunde dauerte, hatte ich nur noch Zeit, ein Eis zu essen, bevor das Boot ablegte. Auf dem Boot traf ich aber noch drei andere Radreisende, mit denen die Bootsfahrt kurzweilig war. Mit zwei von ihnen war ich dann noch in Split unterwegs und zum Burgeressen aus.


Tag 14 - Imotski - 79 km
Als inzwischen Frühaufsteher konnte ich heute noch im Bett liegen bleiben, denn der Fahrradladen öffnete erst um 9. Dort kaufte ich mir ordentliche Reifenheber und Flicken.
Auf einer 6-spurigen Straße versuchte ich zuerst noch auf dem Gehweg zu radeln, aber irgendwann hörte er plötzlich auf. Nach 6 km konnte ich endlich links abbiegen, aber hatte noch eine Herausforderung, da die Ampel nicht ging.
Richtung Mostar verließ ich die Küstenstraße und navigierte ins Landesinnere. Mit heute 1300 Höhenmetern ging es viel bergauf, aber erst zum Ende des Tages kamen die steilen Anstiege.
Während meiner Mittagspause überholte mich ein anderer Radreisender, den ich dann bei seiner Pause wieder einholte. Er hat das Ziel Istanbul, aber ist genüsslich und mit kürzeren Distanzen unterwegs. Für ein paar Stunden, bevor sich unsere Wege trennten, war es ganz schön, nicht alleine zu fahren.
Am späten Nachmittag erreichte ich Imotski und besuchte noch den blauen See. Ein sehr beeindruckendes Sinkloch. Nach dem Abendessen lag ich schon im Zelt, als es begann zu regnen, aber nicht zu lange.


Fazit
Die Küste war schön abwechslungsreif aber auch viel befahren. Deswegen freute ich mich auf das landesinnere und das nächste Land in greifbarer nähe.
Im kommenden den Blogeintrag geht es dann in Land Nummer 6 und damit verlasse ich auch die EU. Also subscribe und verpasse nichts mehr.