Radtour Nord T.1 [München-Nürnberg]
Auch wenn's nun schon paar Wochen her ist, hier mein Bericht.
Nun hat die Radreise in den Norden begonnen. Es hat so viel Überzeugung gekostet loszufahren. Nachdem die Taschen aber schon gepackt waren und das Fahrrad vorbereitet war, gab es keinen Grund mehr es nicht zu machen. Auch das Wetter spielte mit Sonne und Wolken gut mit.
Tag eins
begann damit das mein Drahtesel gesattelt war und ich losfahren wollte als mir einfiel, dass ich meinen Helm vergessen hatte. Danach konnte es Richtung Isar losgehen.
Bis zur Isar war mir die Route von früher bekannt. Auf dem Weg nach Freising legte ich am Wasser meine erste Pause ein. Da musste ich gleich mal feststellen, dass ich bereits meine erste Panne hatte. Von meiner Satteltaschen hat eine Schraube gefehlt. Kurzerhand mit einem Kabelbinder wieder fixiert ging es ins nächste Fahrradgeschäft für Ersatz. Da dieses aber in 10 Minuten schließen würde musste ich mich sputen.
Ich hab es geschafft und für eine kleine Spende ging es weiter durch die schöne Altstadt von Freising.
Nach 50 km kamen bereits die ersten Zweifel. Was mache ich hier und vor allem warum? Mit einem Schokokeks und Musik verflogen die Gedanken schnell wieder.
Entlang der Abens ging bis kurz hinter Abensberg. Nach 107 km war der erste Zeltplatz gefunden. Kurz noch Spaghetti gekocht ging es schon um 7 ins Zelt. Das Einschlafen war wegen mehreren Schüssen von Jägern etwas schwierig.
Tag zwei
An den Vogelgesang in der Früh um fünf Uhr muss ich mich erst noch gewöhnen. Um acht Uhr radelte ich dann los Richtung Kelheim. Eigentlich wollte ich mit der Fähre am Kloster Weltenburg übersetzen und ein Stück entlang der Donau fahren. Leider war dies erst eine Stunde später möglich und so musste ich über den Berg radeln. Der frühere Fährbetrieb startete erst einen Tag später ...
Für Wasser holte ich was vom Friedhof in Weltenburg was mich aber den Berg hinauf nach Kelheim schieben ließ.
Kelheim durchquerte ich schnell und war damit an der Altmühl und am Main-Donau-Kanal angekommen. Auf dem Radweg entlang der Altmühl passierte nicht viel außer das ich Pausen machte und einkaufen ging.
In Tahlmässing als der Altmühltalradweg für den D11 endet und zu einem Bahndammradweg wird, wurde ich das erste Mal darauf angesprochen, wo es denn hingeht und wo ich denn schlafe.
Einen Schlafplatz hatte ich mir noch nicht ausgesucht aber kurz nach dem überqueren der Wasserscheide fand ich wieder ein schönes Plätzchen am Feld- und Waldrand.
Nach 97 km habe ich keine Kraft mehr gehabt und habe so bereits um 16 Uhr meine Nudeln gegessen und mein Zelt aufgebaut. Hinein legen konnte ich mich aber noch nicht aufgrund der Wärme und der stehenden Luft darin. Abends wurde es angenehmer zum schlafen.
Tag 3
Der Morgen kam für mich schon wieder sehr früh. Die Natur erwacht schon beim ersten Sonnenstrahl und so ich auch. Mit Müdigkeit ging es dann weiter nach Hilpoltstein. Nachdem ich fürs Kochen und Waschen mein Wasser fast aufgebraucht habe, war ich auf der Suche nach frischem.
In Hilpoltstein habe ich den Friedhof nicht gefunden (aber auch nicht aktiv danach gesucht) und der Brunnen im Zentrum ist wie jeder in Deutschland nicht für Trinkwasser geeignet 🙄. Als ich also weiter fuhr, erreichte ich wieder den Main-Donau-Kanal. Diesem folgte ich für mehrere Kilometer aber bereits nach den ersten 5 km sprudelte eine Quelle aus der Felswand am Kanal. Als hätte ich danach gerufen.
Der D11 biegt 10 km vor Nürnberg Richtung Osten ab an den Ludwig-Donau-Main-Kanal. Ein schöner Kontrast zum modernem Pendant. Sehr naturgetreu. Als es dann Richtung Innenstadt ging, traf ich die Entscheidung den Heimweg anzutreten. Ich hatte gerade die Nachricht erhalten, dass ich in Jena alleine wäre da mein Freund kurzfristig wegmusste. Als ich den Rückweg plante, wurde ich von einem älteren Paar angesprochen, wohin es denn geht und was ich so mache. Sie erzählten auch wie sie früher solche reisen gemacht haben. Eine schöne Abwechslung zum alleine sein. Da es schon fast Mittag war, waren sie gerade auf dem Weg in einen Biergarten hinter der nächsten Kurve und meinten, dass es dort noch schön günstig sei. Nach kurzer Überlegung gönnte ich mir ein schönes Schnitzel mit Pommes. Dort entschloss ich mich endgültig nach Hause zu fahren.
Der weg zum Hauptbahnhof ging auf Radwegen in die Stadt aber es bleibt immer noch Stadt. Im Zug merkte ich das es Sonntag war und auch, dass das 49 € genutzt wird. Mit dem Kampf einen Fahrradstellplatz zu finden ging es heim. Es bleibt ein komisches Gefühl im 45-Minuten-Takt einen gesamten Tag mit dem Rad zurückzulegen. Vom Hauptbahnhof ging es dann schnell auf altbekannten Wegen nach Hause.
Fazit
Es war ein sehr schöner Ausflug mit dem gewissen Campingabenteuer. Ein toller und abwechslungsreicher Radweg mit tollen Orten und guter Infrastruktur. Straßen befuhr ich nur sehr selten da meistens ein separater Radweg existierte.
Aber warum habe ich dann vorzeitig meine Tour beendet? Einerseits hatte ich mein Ziel nicht mehr so vor Augen da mein Freund ja nicht da war. Aber auch die Einsamkeit machte mir zu schaffen. Bevor ich wieder auf Radreise gehe, werde ich mir einen Reisepartner suchen. Außerdem möchte ich von Beginn an Warmshowers nutzen, um so die Motivation aufrechtzuerhalten.
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