Radreise Südost: die ersten Tage

Radreise Südost: die ersten Tage

Endlich war es so weit. Das neue Radl ist nach 5 Monaten endlich angekommen. Ein Gravelbike von Rose. Nach ein paar Tagesausflügen kann ich sagen das warten hat sich gelohnt 😄. Mit Klickpedalen zu fahren ist gewöhnungsbedürftig aber ich hab mich schnell daran gewöhnt.

Nach einer Schlechtwetterfront konnte es letztes Wochenende endlich losgehen. Aber wo sollte es hingehen? Nach Kroatien ans Meer und das über den Alpe-Adria Radweg.

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Meine aktuelle Position und Route mit Bildern sind unter https://www.sebastianwieser.de/aktuelle-reise/ zu finden.

Tag 1 - Chiemsee - 93 km

Von zu Hause ging es los, bei schönstem Wetter, richtung Osten. Der erste Stop war in Grafing auf dem Stadtmarkt mit Blassmusik. So ergab sich ein leckers Mittagessen bereits um 11:30 Uhr.

Nach Grafing wurde es dann hügeliger aber mit dem Training meiner Probetour kein Problem. Bei Griesstätt überquerte ich dann den Inn und war dann bereits um 15 Uhr am Chiemsee. Zu warm war es noch nicht aber warm genug um im T-Shirt ein Eis am Wasser zu essen 🍨.

Die erste Nacht verbrachte ich bei Freunden auf der Couch. Wir waren noch im Biergarten Abendessen. Vielen Dank nochmal falls ihr das hier lest.

Tag 2 - Sankt Johann im Pongau - 113 km

Der Tag begann schon früh und so ging es die ersten Kilometer nach Traunstein und zum einkaufen. Den höchsten Punkt erreichte ich dann schon um zehn Uhr und genoss die Aussicht auf die Alpen bei schönsten Sonnenschein.

Kurz vor 12 erreichte ich auch schon Salzburg nach 50 km und meinem eigentlichen Tagesziel. Die Stadteinfahrt war entlang der Bundesstraße und hätte ich besser planen müssen.

Während meiner Mittagspause über legte ich wie weit ich noch fahren sollte. Da die Zugfahrt von Bad Hofgastein gesperrt ist gibt es einen Schienenersatzverkehr oder ich müsste über Obertauern und den Katschberg radln. Beide Pässe haben steile Anstiege. Deswegen fiel die Entscheidung doch auf die leichtere Variante: SEV. Mit zwei Abfahrtszeiten am Tag und dem Ziel Villach danach zu erreichen, aufgrund der Lage von den Campingplätzen, müsste ich den früheren Bus erwischen. Das zu schaffen müsste ich aber zum nähesten Campingplatz. Und so ging es entlang der Salzach weitere 60 km nach Sankt Johann im Pongau wo ich doch etwas geschafft um 16 Uhr ankam.

Tag 3 - Villach - 52 km

Mit den 27 Grad vom Vortag war die Nacht mit 5 Grad doch etwas frisch. Früh wach konnte ich auf die Sonne warten und in Ruhe aufstehen und zusammen packen.

Mit noch einer Stunde Zeit bis der Schienenersatzverkehr ging nutzte ich die Zeit noch meine Kette soweit möglich zu putzen.

Nach 2 Stunden fahrt war ich auf der anderen Seite der Tauern angekommen, in Spittal an der Drau. Mit einem Hunger ging es dann erstmal zum Supermarkt.

Entlang des Drau-Radweges gibt es sehr viele Trinkwasserbrunnen und Sitzmöglichkeiten. Die erste nutze ich für meine Mittagspause in der Sonne bei schon wieder 27 Grad.

Entlang der Drau bis Villach ist nicht viel passiert. Flussradweg eben... Nach einer kurzen Tour durch die Innenstadt von Villach ging es direkt auf den Campingplatz. Nach dem ich mir Nudeln gekocht hatte kamen auch noch weitere Radreisende. Einer aus Österreich mit dem ich mich noch lange unterhalten habe und 4 Polen die eine Woche mit zwei Feiertagen nutzten.

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Für mehr Bilder schau dir meine Route an zu finden unter: https://www.sebastianwieser.de/aktuelle-reise/

Tag 4 - Soca-Tal/Juliane - 91 km

Der Tag begann schon früh denn die Müllabfuhr ist bereits um 7 über den Campingplatz gerollt. Schnell zusammengpackt und gefrühstückt ging es auf nach Italien. Entlang der Landstraße aber kein großes Highlight außer das noch einige andere Radreisende unterwegs waren (keine Verständigung möglich, vermutlich polnisch).

Nach 20 km erreichte ich dann auch schon die Italienische Grenze die mich mit einem kurzen geteerten Feldweg in die Berge mit 15% begrüßte. Der Ausblick von dem Weg war aber toll, auf die Julischen Alpen. Kaum erreichte ich den Bahnradweg musste ich ihn nach nur einem Kilometer wieder verlassen Richtung Slowenien.

Ich habe mich für den Predil-Pass entschieden da dieser nur die letzten 3 km etwas steiler sind. Mit nur 30 Autos auf den 25 km zum Pass, sehr angenehm zum radln.

Auf 1150 m angekommen und an der Grenze zu Slowenien grüßten mich die noch weißen Berggipfel und eine 7 km lange steile Abfahrt. Dort erreichte ich ca. 75 km/h 😄. Von dort aus ging es dann etwas flacher weiter ins Tal. Ab Bovec war dann leider mehr Verkehr auf der Straße. Die letzten 15 km konnte ich aber durch die Ortschaften fahren und nicht auf der Bundesstraße. So erreichte ich dann bei immer noch 28 Grad meinen Campingplatz direkt an der Soca. Kurz die Füße erfrischend abfrieren lassen ging es dann auch mit der Abendroutine los.

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Song/Ohrwurm der Woche: Codo (...Düse im Sauseschritt) von Düf

Tag 5 - Triest - 91 km

Mit dem ersten Sonnenschein im Zelt aufgeweckt zu werden hat was. Nach meiner inzwischen Morgenroutine ging es wieder los entlang der schönen Soca Richtung Italien und Meer. Die letzten 10 km in Slowenien ging es dann entlang eines schönen ausgebauten Radwegs.

In der Grenzstadt Görz in Italien gab es dann zu Mittag ein Eis zum Abschied von der Soca. Ab dann ging es 40 km auf der Landstraße bis nach Triest. Da es der 1. Mai Feiertag war, war viel Tourismusverkehr unterwegs und viele Leute am Strand vor Triest. Triest hat noch viel Nachholbedarf in Sachen Radwegenetz. Manchmal auf der linken Seite, manchmal rechts und oft ohne Ankündigung keinen Radweg mehr.

Aber angekommen wurde ich von meinem Warmshowers Host empfangen und konnte alles in seiner Wohnung unterbringen. Mit drei anderen Couchsurfing- und Workaway-Gästen war es sehr kuschelig. Auf dem verglasten Balkon stand ein Stockbett in dem ich oben geschlafen hab. Innen waren zwei Klappbetten zwischen Sofa und Esstisch aufgebaut.

Mit einem Langzeitreisenden (1,5 Jahre aus Brasilien) und einem Backpacker aus London erkundeten wir die Stadt. Zum Abend gab es dann noch richtig gute Pizza zum Sonnenuntergang am Hafen.

Tag 6 - Rijeka - 85 km

Tag 6 startete mit dem dem Geweckt werden in meinem Balkonstockbett. Danach der Blick auf dem Wetterbericht ⛈️. Am Montag (in 4 Tagen) soll es regnen. Also Pausentag nach hinten verschieben und dann eine Unterkunft für den Regen- und Pausentag suchen.

Erst um 10:30 ging es dann weiter Richtung Süden. Land Nummer 5 wartet schon. Triest zu verlassen war noch nervenaufreibender als die Einfahrt. Ohne Fahrradweg durch die Innenstadt und hinauf zu der Burg zu der ich am Vortag schon zu Fuß hinauf geschnauft bin.

Noch etwas höher begann dann ein ehemalige Zugtrasse. 12 km und zuerst noch geteert bei 2-4% Steigung. Ab der Hälfte nur noch grober Schotter und nur noch Mountainbiker.

Oben angekommen war ich dann wieder in Slowenien wo mich komoot direkt einen Waldweg mit Matsch hinab schickte. Nach paar Meter aber nicht für mich befahrbar.

Zurück auf Asphalt ging es weiter bergauf Richtung zweiter Grenze an dem Tag. Über den Grenzpass war wieder sehr weniger los. Das Grenzhäuschen kannte ich noch von vor zwei Jahren bin als ich ihn mit dem Auto als Ausweichroute gefahren bin.

Mit 1100 hm war es wieder sehr anstrengend und hüglig bis nach Rijeka. Auf der Strecke durchs Hinterland von Istrien sind so wenige Ortschaften das mir mein Wasser fast ausgegangen ist. An einem Denkmal kam dann ein nagelneuer Trinkwasserbrunnen. Dieser funktionierte leider nicht aber zum Glück war kurz danach ein größer Friedhof mit Wasser.

Die letzten 10 Kilometer ging es durch Vororte weiter hüglig bis hinunter zum Hafen. Zuerst entlang des Industriehafen bis ins Stadtzentrum wo ich mich nur kurz umschaute.

Zum Tagesfinale ging es dann nochmal 150 HM hinauf zu meinem Hostel. Den Abend genoss ich dann noch mit Timo der von München nach Istanbul radelt. Leider in Ultralight Ausführung und mit 150 km am Tag. Es war trotzdem ein schöner erster Abend in Kroatien mit dem Austausch übers Radreisen.

Tag 7 - Krk - 57 km

Der Tag ging los mit Timo am Supermarkt nach dem Einkauf zu frühstücken. Nach einem steilen Anstieg direkt danach trennten sich unsere Wege.

Komoot leitete mich dann über Stufen und durch einen Olivenhain. Dort entschied ich dann nur noch Rennrad Routen zu planen. Auch wenn es dann mehr Bundesstraße war aber sicher asphaltiert und fahrbar.

Ab der Brücke nach Krk ging der Verkehr richtig los. Die Bundesstraße zum Fährhafen und der Stadt Krk war sehr voll und natürlich hügelig. Nach 20 km eng überholenden Autos gab es auf einmal einen Radweg entlang der Straße bis nach Krk. Aus Krk raus merke ich langsam das meine Beine und Po eine Pause brauchen als es nochmal 4 km mit steilen Passagenichtung Fähre ging.

Kurz vor dem Hafen auf dem Campingplatz wurde dann das erste mal die Badehose ausgepackt und im Pool ausprobiert.

Andere Radreisende habe ich ab heute regelmäßig gesehen. Zum Teil auch kurz in Gespräch gekommen.

Tag 8 - Rab - 17 km

Um 6:30 klingelte der Wecker um die Fähre um 7:45 zu erwischen. Kaum etwas gefrühstückt war meine Stimmung nicht so gut und Gedanken wie ich am schnellsten heim komme, kamen auf.

Angekommen auf Rab musste ich noch 12 Kilometer zu meiner Unterkunft zurücklegen wo ich erstmal etwas ass was meine Stimmung wieder besser wurde. Eingecheckt machte ich einen Spaziergang durch die kleine Stadt und startete so meinen Pausentag.

Fazit

Der erste Teil war sehr schön. Mit den Campingplätzen war das Thema Zelten nie ein Problem für mich und ich traf auch andere Radreisende mit denen ich mich unterhalten konnte. Auf dem Weg selber traf ich ich eher weniger Radreisende aber hin und wieder neugierige Passanten zu dem Fahrrad oder der Route.

Das nächste mal geht es weiter durch das schöne Kroatien. Wenn du das nicht verpassen willst dann subscribe für mehr meiner Reise. Bei fragen nutze gerne die Kommentarfunktion.