Meine erste Fahrradtour - 2022 nach Zürich
Von München aus gibt es drei Himmelsrichtungen, in die man einfach radeln kann und dann noch die Alpen in Richtung Süden. Da ich immer ein Ziel und einen einfachen Heimweg brauche, schränkt das die Möglichkeiten ein. Mein Wunschziel Hamburg war leider zeitlich außerhalb meiner Reichweite. Der Osten war mir schon sehr bekannt und erneut dem Inn zu folgen (ein meiner Meinung nach langweiliger Fluss) war keine Option. Die Alpen als erstes richtiges Ziel wären auch etwas zu viel.
Blieb nur noch der Westen. Die schwäbische Alp kam mir auch zu anspruchsvoll vor deswegen rückte der Bodensee in Betracht. Von München in lockeren drei Tagen zu erreichen wollte ich etwas weiter Richtung Westen fahren. Um nicht mit Fahrrad im Zug umsteigen zu müssen viel dann die Wahl auf Zürich anstatt Basel. Also bin ich Mitte August bei schönstem Wetter aufgebrochen.
Zugegeben war meine Tour nach Zürich nicht die Erste mit Übernachtung. 2021 musste ich meine Tour entlang des Inn's bereits am zweiten Tag wegen Sattelproblemen abbrechen.
Tag 1: München - Landsberg
Einmal aus der Stadt draußen ging es ruhig auf dem Ammersee-Radweg los. Immer parallel zur Autobahn durch Wälder und kleine Straßen ging es übern Wörthsee zum Mittagessen an den Ammersee. Richtung Landsberg kreuzte ich noch mehrmals die Autobahn bis es steil hinab ins Stadtzentrum ging. Nach einem entspannten erstem Tag mit 80 km Kilometer kam das Eis am Hauptplatz sehr gelegen.
Tag 2: Landsberg - Isny über Kempten
Nachdem der Drahtesel wieder bepackt war, ging es los Richtung Süden. Tagesziel sollte Immenstadt werden. Bei einer Eispause in der Altstadt von Kaufbeuren suchte ich nach einer Unterkunft aber fand keine im Umkreis des Großen Alpsees. In der Hauptsaison war das aber auch verständlich. Damit musste ich umplanen und durch Kempten fahren. Falls man Kempten nicht kennt: 250 Meter Höhenunterschied zu den Bergen auf beiden Seiten. Beides gemeistert ging es entspannt nach Isny.
Tag 3: Nach Konstanz entlang des Bodensees
In Isny ging es erstmal Richtung Lindau. Kurz vorm Bodensee teilte ich mir dann den Weg mit dem Bodensee-Königssee Radweg (schön hügelig). Die Altstadtinsel zur Sommerzeit war leider sehr voll. Genauso der Radweg entlang des Bodensees.
Mit einer Mittagspause in Wasserburg wollte ich auf die Fähre nach Konstanz warten. Leider verpasste ich diese beim Essen. Anstatt 90 Minuten auf die Nächste zu warten, radelte ich weiter damit die Fähre mich einholen kann um z.B. in Friedrichshafen einzusteigen. Am Ende war ich doch schneller und war nach 2 Stunden mit immer noch 60 Minuten Wartezeit in Meersburg. Nach einem Weizen gings nach Konstanz und nur nach ein paar Meter in die Altstadt ins Hotel. Denn Wassermangel sah man entlang des Bodensees mit starkem Niedrigwasser.
Das Personenschiff geht direkt ins Stadtzentrum von Konstanz im Gegensatz zur Autofähre.
Tag 4: Ziel Zürich über Schaffhausen
Von Konstanz aus ging es erstmal über die Grenze in die Schweiz und dann immer weiter Richtung Westen entlang des Bodenseeausläufers. Ein schöner Radweg mit tollen Ausblicken brachte mich zur Rheinmündung. Ab da ging es auf kleinen Straßen nach Schaffhausen. Nach einem Mittagessen ging es weiter an die Rheinfälle. Die Alternativroute über Winterthur war etwas zu schnell und hügeliger.
Kurz führte mich der Radweg nochmal nach Deutschland aber dann ging es ins Landesinnere. Schöne ruhige Straßen waren bis Embrach (17 km vor Zürich) gut zu fahren aber ab dann ging es nur noch neben einer Bundesstraße, des Flughafen und den Stadtverkehr entlang. Das machten leider kein schönes Ende der Radreise. Nur der Ausblick auf den Züricher See erhellte meine Stimmung etwas.
Der Heimweg erfolgte nach einem Café und Kuchen mit dem Zug direkt nach München.
Fazit
So rückblickend (6 Monate später) war es eine schöne Tour und ein guter Fernradreisestart. Beim nächsten Mal würde ich versuchen die Fahrt hinein nach Zürich besser zu planen und am Bodensee ruhigere Routen zu suchen oder zu einem nicht so touristischem Zeitpunkt zu reisen. Mit dem Wetter hatte ich viel Glück. Es schien durchgehend die Sonne und von den Temperaturen war es nicht zu heiß. Einen hohen Wasserverbrauch hatte ich trotzdem. Im Ganzen war es ein schöner Radweg und ich kann ihn nur empfehlen.
Hier noch ein paar Bilder der Tour: